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Arrivals

Fürchte die Unsterblichkeit

Erschienen am 10.03.2014
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492269414
Sprache: Deutsch
Umfang: 333 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Feuerspuckende Lindwürmer, von Dämonen besessene Mönche und weitaus schrecklichere Wesen lauern in der ewigen Wüste Wasteland. Hier ist Chloe gestrandet, ohne zu wissen, wie sie dorthin kam. Um zu überleben, schließt sich die junge Frau den Arrivals an, einer Gruppe kämpferischer Menschen, die unsterblich zu sein scheinen: Niemand von ihnen altert, ihre Wunden heilen in kürzester Zeit, und wenn sie sterben, wachen sie nach sechs Tagen wieder auf. Kann Chloe ihnen vertrauen? Ist sie eine von ihnen? Und warum will ihr Anführer Jack sie um jeden Preis auf seine Seite ziehen? Gefangen in einer fremden Welt, muss Chloe nicht nur um ihr Leben kämpfen, sondern auch um eine unsterbliche Liebe.

Autorenportrait

Melissa Marr hat Literatur studiert und unterrichtete an verschiedenen Colleges. Berühmt wurde sie als Autorin für Jugendbücher und trug zu zahlreichen Fantasy-Anthologien bei. Mit ihrem Roman »Graveminder« schrieb sie erstmals einen Roman für Erwachsene, gefolgt von »Arrivals. Fürchte die Unsterblichkeit«. Melissa Marr lebt in Virginia.

Leseprobe

1. Kapitel   Kitty sah, wie die Kugeln in Marys Bauch eindrangen und sich ein roter See auf dem geblümten Kleid ausbreitete, das sie gerade erst für ihre beste Freundin geändert hatte. Ihr erster Gedanke war, dass sie diesen Riss auf keinen Fall flicken konnte. Das Kleid war ruiniert. Gleich darauf folgte der nächste Gedanke: Jemand musste den Bastard, der Mary erschossen hat, töten. Das hier hatte eine Konferenz sein sollen, friedliche Verhandlungen mit Vertretern eines hiesigen Mönchsordens, bei denen Waffen unnötig waren. Sie hatten eine Zahlung eintreiben sollen. Es war definitiv nicht geplant gewesen, dass sie sich mit schießwütigen Mönchen herumschlugen. Doch einige Minuten und mehrere Leichen zuvor war die Realität mit ihren Erwartungen kollidiert, als die Mönche Waffen unter ihren grauen Roben hervorgezogen hatten. Und es kam noch schlimmer. Als Kitty nach ihrem Revolver griff, hörte sie das monotone Gemurmel, mit dem mehrere Mönche zu beten begannen. Sie ließ die Waffe wieder in das Holster gleiten. Viel lieber hätte sie geschossen, als sich mit der Alternative auseinanderzusetzen, aber Kugeln und Zauber vertrugen sich nur selten. Edgar, ihr Partner, warf Kitty ein Messer zu. Sie fing es auf, lief weiter und suchte dabei ihre Umgebung mit den Augen ab. Zwei Mönche beteten, zwei weitere hatte sich ihr Bruder Jack vorgenommen, und einen hatte sie beim ersten Schusswechsel aus den Augen verloren. Auf die Betenden konnte sie nicht schießen, und Jack wurde mit seinen Gegnern fertig. Aber der fehlende Mönch - derjenige, der Mary erschossen hatte - musste sofort sterben. Sie musste ihn aus seiner Deckung heraustreiben oder hervorlocken. Wild um sich zu schießen war albern, daher blieb sie stehen, drehte sich langsam im Kreis, hielt Ausschau nach ihrem Ziel und wartete darauf, dass er das Naheliegende tun würde. Edgars Miene war angespannt. Er hatte es noch nie gemocht, wenn sie vorpreschte, und wenn sie ehrlich war, würde sie sich noch schlimmer anstellen, wenn die Rollen vertauscht wären. Sie wandte den Blick von ihm ab und wollte sich auf das dunkle Innere des nächstgelegenen Bauwerks zubewegen, als von dem Gebäude eine Kugel geflogen kam und ihre Schulter streifte. 'Hab ich dich', flüsterte sie, als die zweite Kugel neben ihr in den Boden einschlug. Nachdem der Mönch jetzt seine Stellung preisgegeben hatte, trat er aus dem Gebäude, im gleichen Moment griff sie ihn an. Der Mönch schloss die Augen und fiel in das Gebet der anderen Mönche ein, mit dem sie ihren Dämon beschworen, ihnen zu helfen. Er sprach schneller, und als Kitty ihn erreichte, spürte sie, wie sich die Luft um sie herum auflud. Es sah ganz danach aus, dass er den Dämon in sich aufnehmen würde. Kitty stieß dem Mönch die Klinge in die Kehle und drehte sie. Während sie ihn erstach, zwang sie ihren Geist in den Körper des Mönchs und konzentrierte sich darauf, ihre Worte zu bilden. Wo das Blut des Mönchs auf ihr Gesicht und ihren Unterarm gespritzt war, brannte es. Er öffnete die Augen. Der Farbwechsel darin zeigte Kitty, dass der Dämon schon im Begriff war, Besitz von seinem blutüberströmten Körper zu ergreifen. Er konnte seinen Zauber nicht weitersprechen, aber sie war nicht schnell genug gewesen, um den Dämon ganz zu stoppen. Das Letzte, was sie wollte, war ein Dämon, der als blutverschmierter, toter Mönch herumspazierte. 'Dann braucht es eben Magie', sagte sie. Der Mönch taumelte einen Schritt zurück und versuchte ihr auszuweichen. Seine Lippen bewegten sich, obwohl sie nichts hörte. Sie war sich nicht sicher, ob es ausreichte, die Beschwörungsformel nur zu flüstern, aber sie hatte nicht vor, das Risiko einzugehen. 'Sprich nicht mehr.' Sie zog das Messer aus seiner Kehle, stieß ihm die Klinge erst in das linke Auge, dann mit der gleichen Bewegung schnell in sein rechtes Auge. 'Sieh nicht mehr.' Als sie das Messer zurückzog, begann er auf den Sandboden zu sinken. Sie rief ihren Geist in den eigenen Körper zurück und sah zu, wie das Leben aus seine